Wie finanzieren Sie den MBA?

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Ein MBA-Studium kann ein richtiges Investment sein. Die Studiengebühren können von wenigen Tausend Euro bis über 100.000 gehen. Lebenshaltungskosten in Großstädten und Reisekosten bei Teilzeit-MBAs schlagen aufs Konto. Und beim Vollzeit-MBA zählen auch die Opportunitätskosten zu den Gesamtausgaben – also das Einkommen, das man währen der ein bis zwei Studien-Jahren nicht erzielt. Gründe also genug, sich über die Finanzierung vorher gründlich Gedanken zu machen. 

Mittel zur Finanzierung des MBA

Üblicherweise finanzieren MBA-Studierende ihr Studium über einen oder mehrere der folgenden Wege. 

  1. Ersparnisse 
  2. Stipendien
  3. Darlehen
  4. Arbeitgeber-Unterstützung

Die wichtigstde Anlaufstelle für Informationen zur Studienfanzierung ist dabei die Financial Aid-Seite der jeweiligen Business School oder Universität. Hat eine Business School keine eigene Financial Aid-Seite, ist das kein gutes Zeichen. Denn dann verfügt sie entweder nicht über die finanziellen Mittel zur Förderung ausgewählter Studierender oder hat kein Interesse daran – beides spricht nicht für die jeweilge Hochschule.

Neben den vier genannten allgemein bekannten Fianzierungsarten gibt es aber noch weitere, eher unbekannte. 

  1. Steuerliche Absetzung
  2. On-Campus Jobs
  3. Verhandeln

Ersparnisse

Ersparnisse sind oftmals die Hauptquelle zur Finanzieurng eines MBA-Studiums. Im gegensatz zu AbsolventInnen verfügen MBA-Studierende ja über Berufserfahrung – grib zwischne zwei und 20 Jahren – und somit einige Jahre an Einkommen, die sie zum Sparen nutzen konnten. Studierende eines Executive MBAs (EMBA) sind vor dem Studium sogar mehrere Jahre in Führungsverantwortung und dadurch oft noch mehr in der Lage, hohe Studiengebühren zu finanzieren – einer der Gründe, warum EMBAs in der Regel teurer als Vollzeit- oder Teilzeit-MBAs sind.

Stipendien

Stipendien können anhand mehrere Dimensionen von einander unterschieden werden.

So genannte Merit-based scholarships werden aufgrund besonderer Leistungen wie zum Beispiel einer herausragender GMAT-Score vergeben. So genannte Need-based scholarships dagegen erhalten Studierende, die das Studium ohne das Stipendium nicht finanzieren können.

Interne Stipendien werden von der Hochschule selbst finanziert und vergeben, während externe Stipendien von Organisationen außerhalb stammen – zum Beispiel von Unternehmen. Manche dieser externen Stipendien finden sich auf der Financial Aid-Seite der Hochschule, während andere nur auf der Seite der Organisation zu finden sind, die sie anbietet (Beispiel: das Karrierenetzwerk e-fellows.net).  

Allgemeine Stipendien sind grundsätzlich offen für alle Studierenden, während sich spezifische Stipendien an eine bestimmte Zielgruppe richten, die die Hochschule anziehen und fördern möchte. Das können Studierener einer bestimmten geografischne Region sein oder Studierende mit besonderen Merkmalen wie Start-up-GründerInnen. 

Darlehen

Darlehen von Familienmitgliedern oder Kreditinstituten sind eine weiteer Quelle zur Finanzierung des MBA-Studiums. Oft haben Business Schools Kooperationen mit regionalen Banken am Laufen,die den MBA-Studierenden der jeweiligen Business School Kredite mit günstigen Zinsen anbieten. 

Arbeitgeber-Unterstützung

Manchen Arbeitgeber – vor allem internationale Großunternehmen – unterstützen ausgewählte MitarbeiterInnen bei der Finanzierung ihres MBA. Unternehmensberatungen zum Beispiel bieten teils spezielle Einstiegsprogramme, bei denen die jungen Berater zwei Jahre arbeiten und im dritten Jahr für den MBA freigestellt werden – ohne dass das Gehalt gekürzt wird. Ein bekanntes Wirtschaftsprüfungsunternehmen unterstützte vor vielen Jahren ausgewählte MitarbeiterInnen mit einem besonderen Angebot: Der MBA wurde weitgehend finanziert, wenn man danach noch fünf Jahre im Unternehmen blieb. Wer das Unternehmen früher verlassen wollte, musste einen Teil des „Stipendiums“ zurückzahlen.

Steuerlich absetzbar

Wussten Sie, dass man in der Regel alle MBA-relevanten Kosten steuerlich als Werbungskosten absetzen kann? Dazu zählen zum Beispiel Reisekosten zu Test-Center und Test-Gebühren wie beim TOEFEL oder GMAT, Reisekosten für die Teilnahme an MBA-Info-Veranstaltungen und Business School-Besuche sowie die Studiengebühren. Je nachdem bekommt man dadurch 30 Prozent der Kosten oder mehr wieder zurück. Es lohnt sich also, sich vorab bei einem Steuerberater zu erkundigen.

On-Campus jobs

Eine weniger bekannte Quelle zur Finanzierung des MBAs sind On-Campus Jobs. Auch wenn die Arbeitsbelastung während eines MBA-Studiums hoch ist – einen Dozenten oder eine Dozentin zum Beispiel beim Aufbereiten von Zahlen oder durch kleinere Literatur-Recherchen zu unterstützen könnte dazu führen, dass die Hochschule Ihre Studiengebühren reduziert. Fragen Sie einfach mal beim Admissions Office nach. 

Verhandeln

Wussten Sie, dass man manchmal den Preis für das MBA-Studium verhandeln kann? Natürlich nicht offiziell und auch nicht bei jeder Business School. Doch mit der richtigen Kommunikations-Strategie können Sie Ihre Chancen auf ein Stipendium, eine Reduktion der Studiengebühren oder eine anderweitige Finnazierungsquelle deutlich erhöhen. Der Trick dabei ist die Anwendung des richtigen Timings und Kommunikations-Stils und eine klare Argumentationskette. Wie geht das genau? Das verrate ich Ihnen in meinem Coaching.

Mein Rat

Erstens, Sie entwickeln ein klares Profil ihres idealen MBAs – damit ist das Programm gemeint, das perfekt zu Ihren Zielen und Ressourcen passt.

Zweitens, Sie reflektieren klar für sich, über welche finanzielle Ressourcen Sie für ein MBA-Studium verfügen und wie viel davn Sie auch bereit wären auszugeben. Der letzte Punkt – Ihre Zahlungsbereitschaft – ist insofern wichtig, als Sie möglicherweise nicht alle Ressourcen ausgeben möchten, über die Sie verfügen. 

Drittens, Sie suchen aktiv nach MBA-Programmen, die Ihrem idealen MBA sehr nahe kommen und ignorieren solche, die davon abweichen. Auf dieser Stufe ignorieren Sie aber die Kosten und konzentrieen sich ausschließlich auf die Passung mit Ihren Zielen. Dass ist wichtig, damit Sie passende MBA-Programme nicht  ausschließen, die über eine Ihnen im Moment noch unbekannte Finanzierungs-Quelle später vielleicht doch finanzierbar wären.

Viertens, Sie teilen Ihre MBA-Favoriten in zwei Gruppen ein. Die eine Gruppe enthält die inhaltlich für Sie idealen MBA-Programme, die für Sie aber zu teuer sind. Die andere Gruppe enthält alle für Sie passenden MBA-Programme, die für Sie bezahlbar sind. 

Fünftens, Sie bewerben sich bei ein bis drei Business Schools aus beiden Gruppen und warten die Reaktion ab. Wenn Sie einen so genannten Acceptance Letter nur von den bezahlbaren Business Schools und von keiner teuren School erhalten, ist der Fall klar und Sie wählen aus der Liste der bezahlbaren Programme. Was aber, wenn Sie eine Zusage von einer teuren School erhalten (und diese inhaltlich perfekt zu Ihnen passen würde? 

Sechstens, dann ist es Zeit zu verhandeln, um die Kosten zu reduzieren. Wie das geht, zeige ich Ihne in meinem Coaching. Wenn das gut geht, wählen Sie die teure School – und wenn nicht, haben Sie die bezahlbare School als Back-up.

Bestimmt gibt es noch weitere Konfigurationen als die hier beschriebenen und wir können Ihre individuelle Situatoin sehr gerne im Coaching besprechen – aber Sie verstehen die Logik meines Ansatzes und warum  die Wahl eienr geeigneten MBA-Such- und Auswahl-Strategie so wichtig ist.

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